Land — Wirtschaft — Kunst
Als im Jahr 1923 einige Avantgardisten auf dem Gebiet der bildenden Kunst unter der Führung des damals schon namhaften und heute weltberühmten Malers Wilhelm Thöny, weiters der Maler Fritz Silberbauer und Alfred Wickenburg die Sezession gründeten, war das wie eine Kampfansage an die heimischen Künstler. Plötzlich drang der Ruf neuen kämpferischen Lebens in ihre Stille. Es waren nicht nur Künstler, denen diese Kampfansage galt; sie galt ebenso dem Publikum, das in seiner Einstellung zur Kunst den Schritt ins 20. Jahrhundert nicht mitgemacht hatte.
Die Sezession Graz ist die letzte Gründung innerhalb jener künstlerischen Bewegung, die man im mittleren Europa „sezessionistisch“ nennt. Zum Unterschied von den älteren Sezessionen in München, gegründet 1892, in Wien (1897) und Berlin (1899), geschah die Gründung in Graz nicht mehr unter dem Signum der stilistischen Eigentümlichkeit, die für München, Wien und Berlin charakteristisch war. In Graz ging es einfach um zeitnahe Kunst, die dem Lebensgefühl der damaligen Generation entsprach.
Vom Anfang ihres Wirkens an waren internationale Künstler bei ihren Ausstellungen in der Sezession Graz vertreten, wie z.B. im Jahr 1927 die Architekten Le Corbusier, Mies van der Rohe, Clemens Holzmeister und nicht zuletzt Adolf Loos.
Die Zusammenarbeit mit dem Bildungszentrum Raiffeisenhof. Sie bedeutet für die Sezession eine Herausforderung – Zeichen der Begegnung zwischen Kunst – Land und Wirtschaft zu setzen und trägt einen wesentlichen Teil zur geistigen Kommunikation bei.
Erste Kunstballenausstellung in Österreich
Die Ausstellung Land – Wirtschaft – Kunst
steht im Kontext zwischen verstehen und verstanden werden. Es ist eine gegenseitige Symbiose zwischen Produzenten und Konsumenten. Erst die künstlerische Arbeit in der freien Natur am Strohballen, gab Einblick, Ausblick und Durchblick in die Arbeit der bäuerlichen Bevölkerung. Für dieses Verständnis und diese Offenheit danke ich der Sezession Graz mit ihrer Präsidentin Linda Leeb sehr herzlich.
Ausstellende Künstler
Sigi Hrad-Rynda, Helga Hudin, Linda Leeb, Ingrid Pototschnik, Willy Rast, Marion Rauter-Wieser, Barbara Rittler, Monika Schönbacher-Frischenschlager, Renate Sterlika und Ingrid Wieser