Sezession Graz

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Franz Eigner
1931 - 2022

Geboren 1931 in Voitsberg, wurde er in Graz zum Hauptschullehrer ausgebildet und 1962 unter Pointner in die Sezession aufgenommen. Seit 1954 Ausstellungen in Graz, Voitsberg, Köflach, Deutschlandsberg, Rottenmann, Kumberg, Linz, Innsbruck, Wien, Marburg, Görz, Windischgraz, Frankfurt, Frick, Rom, Triest, San Marino, Tokio, Montclair.

Als Autodidakt ist er den neuen Strömungen der Kunst stets aufgeschlossen.

Am 30. November 2011 bekam er das Große goldene Ehrenzeichen des Landes Steiermark, im Dezember 2017 wurde ihm der Titel Professor verleihen.

Der leere Arbeitsplatz mit dem letzen, unvollendeten Aquarell

Klapotetzlied Kleines Kalendarium Fenster (8910) Ohne Titel (9902) Ohne Titel (MMIII 05)

Mehr Bilder gibts auf http://zeugs.org

Franz Eigner über seine Bilder

Es ist meine Art ein Bild zu malen, das keine Anekdote, keine Chronik, kein Sonett, kein Roman, keine Sage und kein Märchen ist, es ist nichts von alledem, es ist einfach ein Bild und trotzdem ist es alles von alledem, wenn du suchst, findest du ein Märchen, eine Sage, einen Roman, ein Sonett, eine Chronik oder eine Anekdote, alles was du sehen willst, aber frage mich bitte nicht, denn deshalb tragen meine Bilder keine Titel mehr, es sind die Zahlen, römische und arabische, die eine gewisse Ordnung herstellen, so dass die Blätter den Jahren ihrer Entstehung zugeordnet werden können und du kannst es sehen: zwischen den Linien siedelt die Farbe.

Franz Eigner über seine Arbeit

Meine Damen und Herrn!

Wie angekündigt spreche ich heute in eigener Sache, daher enthalte ich mich ausnahmsweise einmal jeglichen Kommentars zu Themen wie der Kunst ihre Freiheit oder Kunst und Kommerz, Kunst und Politik oder Kunst und Publikum, Kunst und Popularität, oder die Hauptsache-Spaß-gehabt-Gesellschaft und manches andere immer auch die Kunst betreffend wie auch die Vereinnahmung der Künstlerin, des Künstlers durch die Politik oder eine andere Ideologie.

Ich werde also darüber schweigen, wie von Wittgenstein empfohlen.

Gestatten Sie mir heute auch deshalb nur einen Monolog in eigener Sache, ein Selbstgespräch mit meinem Du während der Arbeit mit einer kleinen Reminiszenz an einen Großen. Also:

Du bist bei der Arbeit durch Höhen und Tiefen gegangen, warst der Verzweiflung nahe aber nicht dem Wahnsinn, hast dich und die Welt verflucht und wurdest vom Glücke durchströmt, hast Harmonien gesucht und auch die Dissonanzen gefunden, gerade noch lebend die letzten Striche gezogen und mit Schaudern den späten Stundenschlag vernommen und zögernd bemerkt, dass es vielleicht doch noch mehr Linien und Marken bedarf und das Ziel wieder entschwinden gesehen.

Du denkst dabei an Aduatz, den du gern und oft besuchtest und manchmal, wenn du die Haustür geöffnet hast, war da seine noch immer feste Stimme: Fraunz, i bin do herobn, kumm auffa! und dann trafst du ihn sitzend vor der Staffelei, vor einem Bild und er sagte, dass er noch eine Linie, eine einzige Linie sucht zur Vollendung des Werkes. Du hast dich still zu ihm gesetzt und nur hin und wieder, selten musstest du ihm sagen, es fehlt keine Linie mehr, Fritz, es ist vollkommen. Und er meinte dann, dass du sicher recht hast, weil er schon lange vor dem Bilde sitzt und keine Linie noch gefunden hat, die da fehlen sollte. - Aber er hat auf dich gewartet.

Du hast die letzte Linie gefunden auf deinem Stückchen Kupfer, hoffst du wenigstens, und nach dem Ätzen und Putzen des Kupferbleches beginnt das Abenteuer des ersten Abzuges von der glänzenden Platte.

Wie eine Freundin hat sie dich schon angesehen und wie eine solche hast du sie behandelt. Schon beim Einfärben der warmen Platte erhöht sich die Spannung - ist genug Tiefe vorhanden? - und das Säubern und das Auflegen auf die allzu bereite Presse, das gerade richtig durchfeuchtete Papier vorsichtig auf die Platte gelegt und den willigen Filz darüber gebreitet; langsam und gleichmäßig, dass keine Fehlstelle entsteht - die Walze ist auf den richtigen Druck eingestellt - das Sternrad gedreht bis zum Ende des Filzes, dann denselben zurückgeschlagen und das Papier mit dem Fingerschutz abgezogen und da liegt er vor dir, der erste jungfräuliche Abzug. Noch verrät er nicht all seine Schönheit und Raffinesse, lässt sie nur erahnen, über Nacht muss er trocknen, du legst ihn am Morgen zum Pressen und betrachtest immer wieder durch das Glas den Abzug, bereit die Platte weiter zu bearbeiten oder die kleine Auflage zu drucken und später eines oder auch mehrere der Blätter mit den Aquarellfarben zu bemalen.

Weil der Druck auf dem weißen Papier anderen Gesetzen unterliegt als die Arbeit auf der Platte und ein anderes Material vor dir liegt und auch weil das Bild seitenverkehrt erscheint, ist es ratsam, nicht gleich im ersten Zorn die Platte zu vernichten, wie du das vor Jahren einmal getan hast und was du heute noch bereust jedes mal wenn dir dieser eine Abzug in die Hand fällt, sondern einige Zeit zuzuwarten mit entsprechenden Korrekturen auf der Platte.

Mein Leben, sagst du dir immer wieder, wird nicht reichen um all das Schwarz, die vielen verschiedenen Schwarz in der Radierung zu drucken, geschweige um all die Farben des Aquarells aufs Papier zu bannen in all ihrer schier grausamen Schönheit und Strahlkraft.

Die Zeit, ja die Zeit ist unser aller Meister und die Ölbilder sind noch aus meinem früheren Leben.

Viel Zeit braucht auch die Radierung bis zur Fertigstellung. In der Staatsdruckerei geht dieser Druckvorgang rasend schnell, aber dort werden auch nur Geldscheine hergestellt. Ich liebe dieses langsame, bedächtige Arbeiten, es ist wie das Leben, das eigentlich ein breiter Strom ist und nicht wie ein reißender Wildbach von Event zu Event stürzt, das Glück liegt in der Bedächtigkeit und die Hoffnung ist kein leerer Wahn, denn es gibt sie noch immer die unermüdlichen Maler des Unmöglichen und noch leuchten ihre Bilder.

aus einer Rede anläßlich einer Personale in der Firma Technoglas (Voitsberg) im Jahre 2003

Friedrich Aduatz über Franz Eigner

[...] Gerdae hier aber, wo Durchdringungen, Flächenteilungen und Kurven oft geheimnisvolle Linien und Inhalte bilden, ist Eigner in seinem Heim. Er, der eine starke Beziehung zur Mathematik hat, kann geheimnisvolle Bilder malen, voll Beziehung zur Umwelt. [...] Eigner ist ein sensibler Mensch. Man kennt an ihm keine großen Gesten. Alles ist echt, und alles wurzelt in harter Arbeit. Sein Kunstverständnis verdient Beachtung, es gibt kaum große europäische Ausstellungen, die er nicht besucht hat. Er ist ein Kenner der modernen Kunstszene und ein hervorragender Beobachter der klassischen Moderen sowie der modernen Tendenzen [...] Man könnte mir vorwerfen, dass ich etwas übertreibe. Doch ich kenne diesen Lehrer und Maler seit mehr als dreißig Jahren und da darf ich mir schon ein Urteil erlauben über den Stellenwert, den dieser Maler im Kunstleben einnimmt.

Friedrich Aduatz, Franz Eigner - Bilder zur Zeit, Faltblatt zur Personale in der Sparkasse Voitsberg-Köflach, 1983

Siegfried Amtmann über Franz Eigner

Franz Eigner besitzt die unabdingbaren Voraussetzungen für jeden Umgang mit der Kultur: Ernsthaftigkeit, Gründlichkeit und Kenntnisreichtum. Er verkörpert das gute Gewissen der Grazer Sezession und mehr noch: Frei von spekulativer Selbstdarstellung gerät er nicht in die Niederungen des zeitgenössischen Kulturbetriebs, er ist einer, der seine Kunst mit sich trägt. Als kombinatorischer Denker verfolgt er eine Idee bis zum Paradoxon und sieht es als eine wichtige, auch ethische Pflicht, seine Kritik zu deklarieren. Bisweilen bereitet es ihm Lust, unverblümt seine Verachtung für alles mittelmäßige zu zeigen. Er ist unverwechselbar.

FRANCESCO, IL PROVOCATORE.

Und es hätte alles keinen Sinn, hätte man nicht wenigstens die Unendlichkeit vor sich.

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last revision: Fri Dec 23 18:00:00 2016 ( )