Hans Fronius wird 1903 in Sarajewo geboren. Sein Vater ist Arzt, seine Mutter stammt aus der Wiener Künstlerfamilie Passini. 1914 wird Fronius Augenzeuge des Attentats auf den Thronfolger Franz Ferdinand; bei Kriegsausbruch übersiedelt die Familie nach Graz. Nach einem Studium der bildenden Künste an der Akademie in Wien wird Fronius Kunsterzieher. Neben der beruflichen Arbeit, die er bis 1965 ausübt, entsteht ab den 30er Jahren ein bedeutendes grafisches und malerisches Werk. Fronius hat sich früh mit den Werken von Francesco Goya und Alfred Kubin auseinandergesetzt. Die Beschäftigung mit der dunklen und metaphysischen Seite des Menschseins führt Hans Fronius zum Werk Franz Kafkas. Es wird zu einem zentralen Ausgangspunkt für seine Illustrationen, aber auch für seine späte Malerei.
Ab 1945 gibt Hans Fronius 115 illustrierte Bücher und Mappen heraus. Berühmt sind seine grafischen Interpretationen zu Balzac, Brecht, Bulgakow, Dostojewski, Gogol, Green, Kafka, Thomas Mann, E. A. Poe, Josef Roth, Shakespeare, Villon und Thornton Wilder.
Die Natürlichkeit und die Schönheit der Lafnitz-Auen, ihre reiche Tier- und Pflanzenwelt und ihre immer neuen Motive haben auch viele Künstler begeistert. Allen voran den international renommierten Maler und Grafiker Hans Fronius, der hier bis 1960 gelebt und gearbeitet hat. Er war Mitinitiator der Bestrebungen zur Erhaltung und zum Schutz der Lafnitz und ihrer Auen.
Seinem Schüler und späteren Verantwortlichen für den Wasserverbau an der Lafnitz, Dr Bruno Saurer schrieb er 1984 in einem Brief: ... Aber ich bitte Dich, lieber Bruno, verreguliere mir nicht ganz meine Lafnitz-Auen, damit mir zum Zeichnen noch etwas übrig bleibt.
Dieser Appell an seinen Freund blieb nicht ohne Wirkung. Er trug damit zu einem Umdenkprozeß bei, der dazu führte, daß heute gerade von Seiten des Wasserverbaus maßgebliche Impulse zur vernünftigen Zusammenarbeit mit Naturschutz und Bevölkerung gesetzt werden.
Das einzigartige Mündungsgebiet von Feistritz und Lafnitz beschrieb Hans Fronius folgendermaßen: Gerade in dieser von Menschen in Ruhe gelassenen, stillen und heilen Natur kam und komme ich zur Selbstbesinnung. Die große Stille wird nur hier und da gestört — durch aufgeschreckte Tiere, Fasane, Rebhühner und durch das seltsame Schwanken der Äste, die noch vom letzten Hochwasser im Fluß liegen. Eine Landschaft, die mit ihrem großen Himmel zu jeder Zeit schön ist.