in graz geboren, lebt und arbeitet dort.
seit 1966 glasmalerei, textilkunst, zeichnung und mode,
1973 - 1976 aktstudium bei prof. adolf osterider und privatstudium in malerei bei prof. edmund walcher, graz, teilnahme an sommerseminaren,
1977 und 1978 sommerakademie salzburg freie malklasse
unter prof. jože ciuha, ljubljana, slowenien,
1992 und 1994 gast des internationalen kunstforums millstatt (österreich),
1996 - 2007 fotografie, bücherlayouts, beratung für ausstellungsaufbauten, kunstvideos, animationsfilme, filmmontagen, personenportraits, dokumentationsfilme, internetprojekt,
2006 - 2007 videoproduktionen und bühnenbildvideo, promotion für das tanztheater company anastasia ferrer.
seit 1978 mitglied der sezession graz,
1980 - 2003 grössere berichte in form
- kunstzeitschrift seoul, korea, etincel
- kunstzeitschrift paris, sterlika
, zeichnung, malerei, collage, computer, kunstbuch, graz, steirische berichte
, graz, 1997 und 2003
ankäufe von öffentlicher und privater hand. seit 1978 zahlreiche einzelausstellungen und ausstellungsbeteiligungen im in- und ausland.
das aus der französischen sprache in den deutschen sprachgebrauch übernommene synonym tapisserie
, soll mit dem geläufigen, aber missverständlichen wort wandteppich und bildteppich möglichst vermieden werden.
die tapisserie ist ein textiles künstlerisches ausdrucksmittel von darstellungsformen oder von textilen objekten. sie ist die umsetzung einer idee, die zunächst auf dem papier festgehalten und dann ins textile medium übertragen wird. schritt für schritt, in unzähligen stunden, nimmt meine idee form an, die auch noch beim weben die kreativität als begleiter hat.
engel gibt's die?
die zeichnung, die kaligrafie oder die reine linie. für die chinesen ist die kaligrafie die reinste form der kunst. sie wird von ihnen höher geschätzt als die malerei, weil sie völlig abstrakt ist. die zeichen sind die abstraktion von etwas essentiellerem!
Köpfe
mit der fotografie als medium habe ich die chance, mich dahinter
zu verstecken, um damit wesentliches sichtbar machen zu können.
ich bin eine reisende, um unbekannte welten in meinem kopf zu erleben.
vieles verspricht das leben. es weitet sich, zieht sich zusammen, wie ein seufzer aus der seele. es ist licht und schatten...
STERLIKA
die kunst ist der spiegel der zeit. jener spiegel, den der künstler dem zuschauer vorhält, damit er sich in ihm betrachten und dann auch mit der ihm eigenen intuition und sensibilität erkennen kann. auf diese art und weise entdecken wir in einer mosaikartig geschliffenen oberfläche die vielen gesichter, die vielförmigkeiten der zeit und gleichzeitig auch ihre botschaft.
die frage, die sich mir in der auseinandersetzung mit dem künstlerischen schaffen von renate sterlika stellt, ist, wie sich in diesem spiegel der künstler, der seine zeit in seine eigenen werke überträgt, selbst reflektiert und offenbart, was ihn beunruhigt, was ihn ermutigt und wie die botschaft lautet, die er uns übermitteln will. ohne die einzelnen zyklen der künstlerin eingehend zu analysieren, spürt man in ihren werken bereits auf den ersten blick das bewusstsein über die unglaubliche dynamik der zeit und ihre offenheit für alles, was diese zeit mit sich bringt. in dieser offenheit und neugierde unterliegt die künstlerin keinem ästhetischen, ideellen oder sogar ideologischen kanon, den hast und hektik unserer zeit anbieten, ja aufdrängen.
bald nachdem ich renate sterlika im seminar für freie malerei, das ich in den siebziger jahren an der salzburger internationalen sommerakademie leitete, kennen gelernt hatte, entdeckte ich bei ihr einen ausgeprägten hang zum spielerischen, bei gleichzeitiger anwendung von techniken, die nicht traditionell waren. sie versuchte sich in malerei, collage, druckgraphik, tapisserie, glaskunst und plastik, in der sie neben holz auch metall und leder verwendete. ich denke in erster linie an ihre roboter, totems, schachbretter, masken usw., denen sie neben bildnerischen qualitäten auch heiterkeit und humor verlieh. schliesslich wird renate sterlika auch vom computer herausgefordert. in ihren werken, die ununterbrochen entstehen, ist die künstlerin bemüht die maschine (computer) den möglichkeiten einer vollkommen neuen bildnerischen artikulation unter zu ordnen. wir sind erneut zeugen ihrer lebenslust, ihrer neugierde, des einfallsreichtums ihres spiels. das alles bringt zum ausdruck, dass sie in ihrem dialog, die dabei gewonnen spiegelbilder mit ihrer reflexion verknüpft, ein reflektiertes bild ihrer zeit entwerfen will. in diesem prozess offenbart sie auch ihre verborgenen seelenlagen wie innere spannungen, schwärmereien und vergnügungen. diese reflexe sind manifestationen des angeborenen bedürfnisses nach individuation und freiheit.