Peter Richard Oberhuber studierte an der Kunstgewerbeschule bei Josef Hoffmann und an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Im Juni 1934 wurde er wegen kommunistischer Betätigung inhaftiert. Nach dem Anschluss
in politischer Bedrängnis, suchte er im März 1938 um die Aufnahme in die NSDAP an. 1939 wurde er ausgeschlossen, weil er seine Gegnerschaft gegen das Regime öffentlich äußerte. Trotzdem gelang es ihm durch seine guten Beziehungen in der NS-Zeit an fast allen steirischen Ausstellungen teilzunehmen. Ab 1941 war er im Widerstand aktiv und entmachtete bei Kriegsende die NS-Funktionäre in Zeltweg, Obersteiermark.
Nach dem Krieg war er der erste Nachkriegspräsident der Sezession Graz, Direktor der Kunstgewerbeschule, Landesschulinspektor und Vorsitzender der Säuberungskommission für höhere Schulen. Als Leiter der Kunstgewerbeschule in Graz wurde er 1960 trotz seines großen Engagements zu Fall gebracht, was er auf macht- und parteipolitische Motive seiner Gegner zurückführte. Peter Richard Oberhuber war aus Gründen der Verständlichkeit ein Verfechter des Gegenständlichen
in der Kunst. Für die steirische Künstlerschaft war er durch viele Jahrzehnte hindurch ehrenamtlich tätig.
Text aus dem Katalog Moderne in dunkler Zeit