Wenn eine Künstlervereinigung wie die Sezession Graz ihr 80-jähriges Jubiläum feiert, ist das Grund genug
Jubiläumsaktion
zu veranstalten.
Vom Anfang ihres Wirkens an ging es der Sezession um zeitnahe, avantgardistische Kunst; internationale Künstler waren mit ihren Ausstellungen vertreten. Nach dem Vereinsverbot im Jahr 1938 stieg der Verein im Jahr 1945 wieder wie ein Phönix aus der Asche. Heute nach 80 Jahren hat es dieser Verein zuwegegebracht, sein Ansehen zu wahren und seien Stellenwert zu forcieren. Das Streben nach Qualität war für die Sezessionisten immer oberstes Gebot und hat den Verein zu einem in Österreich angesehen werden lassen. Wesetlichen Einfluß auf den Künstler nimmt die Landeshauptstadt Graz, die durch die Begegnung mehrerer Kulturkreise eine unverwechselbare Vielfalt besitzt. In diesem Spannungsfeld von Moderne und Tradition bewegt sich der Grazer Künstler und entwickelt in diesem kreativen Klima seine Eigenständigkeit, die ihn über die Grenzen hinausträgt.
Kunst und künstlerische Qualität kennen keine Grenzen
So freut es uns sehr, dass wir anläßlich des 80. Geburtstages in unserem Nachbarland, einem Land, das uns in vielen Belangen so nahe liegt, präsent sind. Auch ist es für die Sezession eine Ehre, im Rahmen des Europa Forums Luzern zum Thema Transit
ihren kreativen Beitrag leisten zu können und so als
Drehscheibe Graz 2003
den künstlerischen Brückenschlag zwischen der Schweiz und Österreich veranschaulichen und ihr Gedankengut als Botschft aus der Kulturhauptstadt Graz nach Luzern einbringen zu können. Neben der Nachhaltigkeit dieser Ausstellung wünsche ich mir im Namen der Sezession, dass die kulturellen Kontakte zwischen der Schweiz und Österreich auf breiter Basis vertieft werden.
Ich danke allen, die zum Gelingen dieser Ausstellung beigetragen haben.
Die steirische Landeshauptstadt Graz ist im Jahre 2003 die Europäische Kulturhauptstadt
, weshalb die Künstlervereinigung Sezession Graz
anläßlich der 8. Informationstagung des Europaforum Luzern
auf Vorschlag des österreichen Kulturforum Bern eine Ausstellung gestalten wird. Dieses Jahr fällt zusammen mit dem 80-jährigen Bestehen der Künstlervereinigung.
Es ist erfreulich, dass die Sezession Graz auf diese Weise ihre weit über ihre Heimatstadt hinausreichende Bedeutung dokumentieren kann. Daher darf den Veranstaltern in Luzern gedankt werden, dass sie das große Forum der Kornschütte im Luzerner Rathaus dafür bereitgestellt haben. Ebenso auch der Sezession Graz, die keine Mühe gescheut hat, um einen repräsentativen Querschnitt österreichischer Kunst in der Schweiz zu zeigen. Wachstum und Befruchtung im künstlerischen Bereich ist nur durch Öffnung und Austausch möglich. Dabei ist die europäische Dimension eine Herausforderung, der sich alle Künstler zu stellen haben. Die Sezession Graz beweist mit dieser Ausstellung, dass sie trotz ihres 80-jährigen Bestehens nichts von der Dynamik ihrer Gründerväter verloren hat. Dies möge ihr auch für die Zukunft Auftrag und Ziel sein!
Die Grazer Sezession tritt heute, 80 Jahre nach ihrer Gründung, immer noch für eine zeitnahe Kunst ein und trägt zu einer lebendigen österreichischen Kunstszene bei. Auch Luzern erlebte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine sezessionistische Bewegung, die hingegen - ein Kuriosum im Europa der Jahrhundertwende - Künstler um sich scharte, deren Ziel nach eigenen Angaben die Wahrung und Förderung einer freien, von keiner Richtung oder Mode beeinflusste Kunstentwicklung in der Schweiz
war, was im Klartext eine rückwärts gewandte Heimatkunst meinte und sich offen gegen Ferdinand Hodler und seine Anhänger richtete. 1911, nur fünf Jahre später, manifestierte sich im selben Luzern die vielleicht bedeutendste Avangardbewegung der Schweiz, der moderne Bund
, gegründet von Hans Arp, Walter Helbig und Oscar Lüthy, mit einer Aufsehen erregenden Austellung, an der neben den Gründern und anderen Klee, Picasso, Matisse und Gauguin teilnahmen, in späteren Ausstellungen in Zürich, München und Berlin waren auch Kandinsky, Marc und Münter beteiligt.
Die Kultur- und Kunststadt Luzern freut sich, der Grazer Sezession im Rahmen des Europaforums 2003 mit einer Ausstellung eine Plattform geben zu können, und wünscht dem Publikum viel Freude und Bereicherung beim Kunstgenuss.
Es ist für die Steiermark eine grosse Auszeichnung, dass sich die Grazer Sezession
im Rahmen von Agenda 2003 Schweiz - Europa
in der Kornschütte in Luzern mit den Arbeiten ihrer Künstler vorstellen kann. Die Sezession
wurde vor über 80 Jahren von bedeutenden Grazer Künstlern gegründet - Willhelm Thöny war ihr erster Präsident - und hat Zeit ihres Bestehens das künstlerische Profil unseres Landes wesentlich mitgeprägt. Ihre Künstler waren Pioniere der modernen Kunst. Leider wurde ihr Wirken durch die unsägliche Verdammung der sogenannten entarteten Kunst
jäh unterbrochen. Die Schweiz war in dieser furchtbaren Zeit Zufluchtsort für viele Künstler aus Österreich und Deutschland, und wir alle blicken mit dankbarem Respekt darauf zurück. Das Wachsen eines gemeinsamen Europas nach dem zweiten Weltkrieg wurzelt bei aller Anerkennung des wirtschaftlichen Faktors in den gemeinsamen Werten aus Antike, dem Christentum und der Aufklärung, in einer gemeinsamen Kultur, die sich in der Kunst verdichtet hat. Und wenn bei der gegenwärtigen Internationalen Informationstagung das schwierige Thema des Alpentransitverkehrs auf der Tagesordnung steht, so sind wir wohl alle einer Überzeugung: dass nämlich Kultur und Kunst ein Bereich sind, in dem Transitbeschränkungen nich einmal angedacht werden dürfen. Als Landeshauptmann von Steiermark freut es mich ganz besonders, dass die Grazer Sezession
in diesem Sinne in Luzern präsent sein kann.