Eine Sezession wird gegründet von Wilhelm Thöny (1930?)
Vereinschronik über die Jahre 1923 - 1938(Seite»2»3»4»5»6»7»8)
von Margit Fritz-Schafschetzy und Wolfgang Silberbauer (1993)
Chronik der Sezession Graz(Seite »2»3»4»5»6»7»8)
von Trude Aldrian (1973)
Salut zum Siebziger! von Heribert Schwarzbauer (1993)
Eine glückliche, von Erfolg gekrönte Idee war die von der Galerie Moser veranstaltete Ausstellung Sezession Graz international
; Aquarelle und Zeichnungen von Wilhelm Thöny, Ölbilder und Aquarelle von Kurt Weber und die Variationen über Schreitende von Vevean Oviette waren in schönem Zusammenklang an den Wänden und an den Pulten vereint. Das Publikumsecho war groß.
Im Feber/März 1970 vereinigte eine Ausstellung Zeitgenössische Strömungen
23 Maler, Graphiker und Bildhauer der Sezession im Künstlerhaus. Alle Sezessionisten haben mitgetan, auch die ältere Generation fehlte nicht. Die Zeitungen waren in ihren Besprechungen sehr ausführlich und anerkannten auch lobend den graphisch und künstlerisch gestalteten Katalog, der die Publizität und das Ansehen der Sezession hob.
Mit Unterstützung des Kulturreferates der Stadt Graz wurde am 4. Oktober 1970 in der Schwesterstadt Montclair, New Jersey, USA, in der Universität die Ausstellung Sezession Graz, Contemporary trends
eröffnet, an der sich neben den Malern und Plastikern auch einige Architekten beteiligten.
In der überfüllten Aula konnte Präsident Krainz den gesamten Stadtsenat von Montclair und den österreichischen Botschafter in den USA, Minister Karl Gruber, begrüßen. Als Geschenk der Sezession wurde bei der gleichen Gelegenheit eine von Harry Jeschofnig an Ort und Stelle geschaffene Großplastik feierlich enthüllt, die symbolisch die Verbundenheit der Städte Graz und Montclair darstellt und die nunmehr die Stirnwand des Universitäts-Haupttraktes ziert.
Noch einmal trat der Verein im Herbst dieses Jahres mit der üblichen Jahresausstellung vor die Öffentlichkeit. 1971 fand die Jahresausstellung bereits im März statt. Drei Ausstellungen innerhalb von zwölf Monaten im großen Haus haben die Leistungskapazität der Sezessionisten zweifellos überfordert. Der Schwerpunkt lag auf einer Gedächtnisausstellung für den vor zehn Jahren verstorbenen Dr. Ferdinand Bilger, die von der vielfältigen künstlerischen Tätigkeit des Verstorbenen Zeugnis gab. Bei der Generalversammlung im Juli - so berichtet das Protokoll - wurde Fritz Krainz als Präsident wiedergewählt, Fritz Aduatz und Klaus Reisinger als Vizepräsidenten bestätigt.
Inzwischen war man mit der Ausgestaltung einer neuen Sezessionsgalerie beschäftigt. Sie konnte als Galerie 15
in der Burggasse 15 am 15. Dezember 1971 mit einer Kollektivausstellung aller Mitglieder der Öffentlichkeit übergeben werden. Nun hat die Sezession wieder ein Heim, das für eigene und Gastausstellungen zur Verfügung steht; auch für ein gemütliches und gesellschaftliches Zusammensein der Mitglieder und der Gäste ist bestens gesorgt. Dort wurden im Jahre 1972 neun Ausstellungen durchgeführt; es kamen als Gäste ungarische Künstler, drei Maler aus Jugoslawien, von denen Ciuha und Vidic inzwischen Sezessionsmitglieder wurden, eingeführt von der Leiterin des Kunstmuseums Marburg. Eine Wanderausstellung Amerikanische Malerei aus Kalifornien
war im September zu sehen. Aus den eigenen Reihen wurde das Ehepaar Herbert und Edith Felice präsentiert und der Skulpteur Harry Jeschofnik. Eine Weihnachtsverkaufsausstellung beschloß den Jahresturnus. Die übliche Jahresausstellung im Juni hatte wiederum alle Künstler vereinigt, deren Niveau sich weiterhin auf einer beachtlichen Höhe hält.
In der Jahreshauptversammlung am 4. November 1972 wurde der alte Vorstand wiedergewählt, ein Ausstellungskomitee ins Leben gerufen und schließlich Fritz Silberbauer zum Ehrenmitglied gewählt. Alfred Wickenburg ist Ehrenpräsident auf Lebenszeit.
Heute gehören der Sezession 51 ordentliche ausübende Mitglieder an, und zwar 27 Maler, 5 Bildhauer, 4 Graphiker, 3 Keramiker und 12 Architekten.
Besonders erfreulich war 1972 der Zugang an neuen, ausübenden Mitgliedern.
Der Allrounder Giselbert Hoke, die Maler Gernot Pock und Ilse Gans, die Plastiker Pühringer und Gsöllpointner. Aus Marburg der Maler Janez Vidic und aus Laibach Joze Ciuha. Mit der Jahresausstellung 1973 als fünfzigjähriges Jubiläum will die Sezession beweisen, daß sie bis heute eine junggebliebene, aufstrebende, dem Zeitgeist aufgeschlossene Künstlergeneration ist. Mit der Ausstellung verbindet sich eine Hommage für Sil
, der sein 90. Lebensjahr vollendet hat und durch seine Werke unter Beweis stellt, daß ein Künstler auch mit 90 Jahren jung bleiben kann.